Algerien

Die Republik Algerien ist der zweitgrößte Staat Afrikas und liegt im Nordwesten des Kontinents.

Algerien grenzt an die Staaten Marokko, Tunesien, Libyen, Niger, Mali, Mauretanien und an die zum größten Teil von Marokko verwaltete Westsahara.
Etwa 85 % der Landesfläche nimmt die algerische Sahara ein. Wüstensteppen, karge Sanddünengebiete sowie Fels- und Steinwüsten prägen die Landschaft.

Charakteristisch ist ebenfalls das Atlasgebirge mit dem Tellatlas, dem Saharaatlas und dem Hochland der Schotts, welches zwischen den beiden Gebirgsketten liegt und nach den regelmäßig austrocknenden Salzseen, die sich hier befinden, benannt ist. Im südlichen Teil des Landes erhebt sich das Ahaggargebirge mit seinen bizarren Felslandschaften und den bewohnten Oasen Tamanrasset, Ideles, Tit, In Ecker und Hirhafok. Hier liegt auch der höchste Berg der Republik, der über 2900 m hohe Tahat.
Der längste Fluss des Staates ist der 700 km lange Cheliff, der im Atlasgebirge entspringt und in das Mittelmeer mündet. An der buchtenreichen algerischen Mittelmeerküste finden sich wunderschöne Sandstrände.

Wichtigster Wirtschafszweig von Algerien ist die Landwirtschaft, wobei das produzierende Gewerbe immer mehr an Bedeutung gewinnt. Angebaut werden unter anderem Zuckerrüben, Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Getreide, Tomaten, Oliven, Zitrusfrüchte, Wein, Feigen, Tabak und natürlich Datteln. Die circa 15 Millionen Dattelpalmen des Landes liefern jedes Jahr einen Ertrag von etwa 500000 Tonnen, wobei die geernteten Datteln eine unterschiedliche Qualität aufweisen. Während die hochwertigen, weichen Sorten beispielsweise nach Europa exportiert werden, verkauft die Republik die widerstandfähigeren, harten Dattelsorten zum Beispiel in Länder mit tropischem Klima.
Algerien besitzt das drittgrößte Erdölvorkommen des afrikanischen Kontinents und zudem Erdgasvorkommen in der Sahara, dementsprechend sind die Erdöl- beziehungsweise Erdgasförderung und der Verkauf eine bedeutende Einnahmequelle. Gefördert werden außerdem Eisenerze, Kupfererze, Quecksilber und Bleierze.
Im industriellen Bereich stehen die Erdöl- beziehungsweise Erdgasverarbeitung, die Stahl- und Eisenindustrie, die Baustoffindustrie und die Verarbeitung von landwirtschaftlichen Produkten im Mittelpunkt.

Die Bevölkerungsstruktur besteht vorrangig aus Arabern und zu etwa 30% aus Berberstämmen, wobei sich die beiden Volksstämme seit den letzten Jahrzehnten miteinander vermischt haben, so dass eine präzise Zuordnung meist schwer fällt. Zu den Minderheiten gehören unter anderem Europäer.
Ein Großteil der Bürger lebt im nördlichen Teil von Algerien. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung hat sich in den küstennahen Städten angesiedelt.
Gemäß ihrem Pro-Kopf-Einkommen gehört die Republik zu den betuchteren Länder des afrikanischen Kontinents. Alle Arbeitnehmer sind mittels einer allgemeinen Sozialversicherung abgesichert, neben der Invaliditäts- und Witwenrente wird auch eine Altersrente geleistet. Für Kinder zwischen 6 und 15 Jahren besteht eine allgemeine Schulpflicht. Zudem reduzieren Alphabetisierungsprogramme für Erwachsene langsam die Analphabetenrate, die derzeit bei etwa 20% (Männer) beziehungsweise circa 40% (Frauen) liegt.

Etwa 99% der Bürger sind sunnitische Muslime, die größten religiösen Minderheiten sind das Christentum und das Judentum, wobei diese meist diskret praktiziert werden. Seit 2006 ist die Missionierung von Moslems per Gesetz verboten, die Zuwiderhandlung wird mit Geld- und Haftstrafen geahndet. Auch die Produktion, das Verteilen oder Aufbewahren von missionarischen Schriften verstößt gegen dieses Gesetz.

Die circa 2381000 km² große Republik ist in 48 Verwaltungsbezirke, so genannte Wilayat, gegliedert. Zu den größten algerischen Städte gehören beispielsweise die Hauptstadt Algier, Oran, Constantine, Annaba und Batna.